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Richter morden besser – T.Schleif

Der perfekte Mord?

Angekündigt wird das Buch vielversprechend: „Als junger Jurastudent träumte Siggi Buckmann davon, die Welt ein Stück gerechter zu machen. Als alter Hase im Richteramt schiebt er nur noch Dienst nach Vorschrift. In den Justizbehörden regiert die Bürokratie und sämtliche Urteile, die Siggi fällt, werden in Berufungsverfahren wieder aufgehoben. Erst der Tod eines obdachlosen Junkies rüttelt Siggi wieder wach. Als niemand die Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen will, beginnt Siggi, die Dinge anders zu betrachten. Da er das System seit Jahrzehnten kennt, weiß er, wie man dessen Schwachstellen nutzen kann. Vielleicht kommt ja auch er selbst mit einem Verbrechen davon?“

Guter kurzweiliger Stoff. In der Tat, Schleif gelingt es die Charaktere lebendig werden zu lassen. Auch wenn er immer wieder mal (etwas verwirrend) neue Namen einstreut, so bleiben die (Haupt)Protagonisten doch stet präsent. Siggi Buckmann ist die Hauptfigur. Seine Weggefährten und Widersacher im Amt oder auf höherer politischer Ebene beschreibt er trefflich und gut. Die Verbindung bzw. den langsamen Aufbau des Spannungsbogens bekommt er prima hin, nicht ganz so lässig wie sein „Vorbild“ Karsten Dusse (die Achtsam Morden Reihe) … aber die Ähnlichkeit des „Storytelling“ ist unverkennbar – aber eine Dusse Kopie wäre ja auch nur eine Kopie, insofern bin ich dankbar, dass Schleif sich seinen eigenen Stil bewahrt und nicht „blank abkupfert“.

Humor, Spannung und eine plausible Herleitung – gegen Ende vielleicht etwas schnell willkürlich und erfolgreich, aber unter dem Aspekt eines Romans allemal sehr schön und kurzweilig lesbar. Die perfekte Urlaubslektüre und vielleicht auch Vorlage für die eigene Mordsplanung :-).

Fazit:

gut lesbar, ein tolles Roman Debüt von Thorsten Schleif und die ideale lockere Lektüre für all jene, die gut unterhalten werden und es sich im Lesesessel gemütlich machen wollen. Daumen hoch für den Richter.

*** (c) udomittendrin, Okt 22 ***

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