Zwei Frauen. Ein Büro. Ein schreckliches Verbrechen.
Mit Farbschnitt in limitierter Erstauflage
Der Klappentext machte mich nicht nur neugierig, er klang vielsprechend: „Dawn Schiff ist seltsam. Darin sind sich ihre Kollegen einig. Sie sagt nie das Richtige. Sie hat keine Freunde. Aber sie ist jeden Morgen um Punkt 8:45 Uhr an ihrem Platz in der Firma, in der sie als Buchhalterin arbeitet. Bis sie eines Morgens nicht auftaucht. Dawns Kollegin Natalie Farrell wundert sich. Dann erhält sie einen anonymen Anruf und fährt zu Dawns Wohnung. Keine Spur von ihrer Kollegin. Doch Natalie bietet sich ein Bild des Grauens. Eins scheint bald klar: Jemand muss Dawn so sehr gehasst haben, dass er sie getötet hat. War es jemand aus ihrem Büro? Je mehr Natalie herausfindet, desto tiefer verstrickt sie sich selbst in ein Netz aus Lügen und Gewalt, aus dem es kein Entkommen gibt.“
Die Geschichte ist im Grunde in zwei Hauptteile aufgegliedert. Vorher/nachher sozusagen … Teil 1 konnte zu keinem Zeitpunkt die angekündigte Spannung oder Darstellung der Charaktere erreichen. Es werden „platte“ Floskeln und Handlungen konstruiert. Die Kollegin Natalie wundert sich auf einmal über alle Maßen, dass die ihr unsympathische Dawn nicht in der Arbeit erscheint und macht diesen Umstand auf einmal zu ihrem Lebensinhalt. Realistisch? Ich denke nein. Auch die Sonderbarkeit von Dawn ist freilich mit ihrer „Schildkröten-Liebe“ nett dargestellt, aber wer sich „Aha“-Effekte oder „ja, genau so ist es im richtigen, wahren Büro-Büro Leben tatsächlich“ Analogien erhofft, wird sich enttäuscht sehen. Nix dergleichen. So zieht sich Teil1 im Grunde um den Fakt, dass Dawn verschwunden ist und Natalie sie unbedingt sucht. Eingestreut wird ein Schriftverkehr mit einer Freundin von Dawn, die zu keinem Zeitpunkt ein lebendiger Charakter wird.
Teil2, sofern man durchgehalten hat, bessert sich ein wenig. Die in Teil1 skizzierten Handlungen bekommen etwas Sinn und es gibt den ein oder anderen „netten“ Twist und Überraschungseffekt. Dennoch: mitreißende Spannung definiert mein Leseempfinden dennoch anders. Storys die auf zwei „Hauptdarsteller“ setzen, sollte jene auch wirklich authentisch und greifbar werden lassen. Stattdessen erfährt der Leser, dass die Organisation eines 5km (!) Laufs eine scheinbar große Herausforderung darstellt und so bleibt mein Fazit ein sehr ernüchtertes. Flache Story, wenig Authentizität, kein Showdown … ein Buch für die Bestsellerlisten? Hm für meinen Lesegeschmack nicht. 2 von 5*.

*** (c) udomittendrin, Mai25 ***