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Uriah Heep & Status Quo

STATUS QUO – The Last Night Of The Electrics

Großes Finale am 30.11. in der Münchner Olympiahalle

Francis Rossi & Rick Parfitt hängen ihre Telecaster-Gitarren an den Nagel

Ein Spur Wehmut war schon dabei. Status Quo – welch klangvoller Name. Wer erinnert sich nicht an die ersten Hits, zelebrierte jahrelang (manch einer jahrzehntelang) den gepflegten 3er Gitarren-Riff-mit Headbanging. Der erste Chartbreacker 1967, mein erstes Status Quo Konzert war 1978. 38 Jahre später sollte Francis Rossi (67) ein letztes Mal auf der Bühne der Olympia Halle stehen. Leider nicht mit von der Partie sein langjähriger Band Kollege und Status Quo Urgestein Rick Parfitt (68), der nach einem Herzinfarkt in diesem Jahr gezwungen war, die Tour abzusagen. Beide, Rossi & Parfitt, prägten jahrzehntelang den unnachahmlichen Status Quo Stil. Und damit die traurige Nachricht: nach dieser finalen Europa-Tournee wird es keine weiteren Electric-Tours dieser legendären Band mehr geben. Am 30.11. fiel in der Münchner Olympiahalle der allerletzte Vorhang: die Show war die letzte Show der Band auf deutschem Boden. Wehmut.

Keine geringeren als die Hardrock-Legenden URIAH HEEP, allen voran Gründungsmitglied Mick Box (69), begleiteten Status Quo auf ihrer Abschiedstournee.

Francis Rossi sagt dazu: „Wir haben schon eine Weile darüber diskutiert und haben entschieden, dass für uns die Zeit gekommen ist, die elektrischen Gitarren ‚an den Nagel’ zu hängen. Es wird immer härter für uns diese Shows zu spielen. Es ist jetzt 30 Jahre her, dass wir letztmalig unseren Abschied angekündigt haben, aber dies ist jetzt eine endgültige Entscheidung. Das heißt nicht, dass wir nicht andere verrückte Dinge tun werden. Auch zukünftig kann man mit uns rechnen, aber wir gehen nie wieder mit unseren Telecasters auf Tournee.“

Spricht es und fügt hinzu: „Dies ist also das Ende unseres Lebens ‚on the road’ mit unseren markanten Telecasters. Unser Leben wird nicht mehr dasselbe sein – oder das unserer Fans – aber wir können in dem Tempo nicht mehr weitermachen.“

Allein in Deutschland waren es nunmehr 15 Konzerte. Es war die allerletzte Chance der Fans, Status Quo Hits live zu hören. Doch zuvor heizte Uriah Heep ordentlich ein. Mick Box mit seiner Band tat gut daran die alten Nummern ins Programm zu nehmen. „Look at Yourself“, „July Morning“, das legendäre „Stealin“ oder das bekannte „Lady in Black“: die Halle, knapp 7000 waren angereist, kam in Wallung. Spätestens mit „Easy livin´“ war es dann geschehen. Die Olympiahalle im Rock´n Roll Modus.

Nach kurzer Umbauphase dann der große finale Showdown. Status Quo, allen voran Franci Rossi eröffnete fulminant und in gewohnter Status Manier den Countdown zur „last night of the electrics“ mit einem der bekanntesten Hits: „Carolin“. Die Halle war sofort auf Temperatur. Im gleichen Tempo ging es weiter: „Wanderer“ und später das wunderbare „Gerundula“. Die Bühne war der Parcours, auf dem Rossi und seine Freunde sicher wandelten. Satter Sound, eine coole Lightshow, kein Schnick Schnack, sondern astreiner Rock´n Roll vom Feinsten. Die Halle bebte. Drummer Leon Cave wusste dem Beben noch eins draufzusetzen: ein Solo von der Sorte „das vergisst Du nicht“ und die späteren Hits vom Schlage „Roll over“ und das spätere „Posin“ machte das Konzert zu dem was es sein sollte: einmalig, endgültig, rockig. Zwei Stunden hielten sie durch, die Jungs, zwei Stunden Abschied nehmen. Die Musikwelt wird nicht mehr dieselbe sein, wenn sich der aufgewirbelte Staub nach dieser “The Last Night Of The Electrics” Tour gelegt hat. Da darf man ruhig ein wenig wehmütig werden. 

*** © Udo Kewitsch, einst, Zeichen: 3584, Zeilen: 51 ***

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