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PINK

Workout und Regentanz und Gänsehaut

Grandioses P!NK Openair in München Riem

Entweder man – in diesem Fall – „frau“ hat es oder frau hat es nicht. Die Rede ist von Charisma, von Aura, von Authentizität. Pink, wie sich die 1979 geborene Alecia Beth Moore nennt, hat von allem genug. Hinzu kommt eine sagenhafte Stimme, ein sportliches Talent und die Fähigkeit eine Halle oder eben, wie jüngst in Riem geschehen, 30.000 Menschen in einem Reitstadion in ihren Bann zu ziehen. Pink begeistert. Pink verzückt.

Strahlender Sonnenschein, endlich mal Sommerwärme, Festival Atmosphäre. Die drei Vorgruppen werden wohl wahrgenommen, aber im Grunde wartet jeder einzelne Fan nur auf eine einzige Dame: Pink. Die kündigt sich um 20.15h in Form eines musikalischen Intros dann auch geheimnisvoll an. Die Musik, zunächst ganz mystisch leise, steigert sich instrumental förmlich zum Höhepunkt, 30.000 Menschen recken ihren Köpfe in den abendroten Münchner Himmel und den Ausleger des Baukranes, an dessen Ende ein verhüllter Korb mit 4 übergroßen Ballonen baumelt. Frenetische Rufe, klatschen, immer lauter werdende Musik und auf einmal zerreißt ein lauter Knall die Spannung. Pink fällt ca. 50m in die Tiefe und landet sanft inmitten des Laufsteges ihrer großen bunten Volksfest-Bühne. Gänsehaut, erster Teil.

Die folgenden Nummern wie beispielsweise „So what“ oder das umjubelte „Bad Influence“ oder gar natürlich der Coversong des überaus erfolgreichen Albums „Funhouse“ bringen Bewegung in die Menge. Die Bühne erinnert an eine Kirmis, die 3-dimensionale stet wechselnde Animation auf der Riesenleinwand im Hintergrund wäre allein eine eigene Show wert und untermalt die jeweiligen Songs Oscar-Preis-verdächtig. Tausende Feuerzeuge begleiten das folgende „Dear Mr. President“, jener an Mr. Double U Bush adressierte Song, den Pink erstmals in Deutschland präsentierte.

Pink wirbelt, tanzt, singt, springt, sucht die Nähe zu Ihren Fans und ist sichtlich bester Laune – sprich glücklich. Ein Act jagt den nächsten, es gleicht einem Workout, bei dem die Nutzung der beiden Rutschen noch die leichteste Übung ist. Gymnastik der besonderen Art vollzieht Pink an herabbaumelnden Seidentüchern ebenso mühelos wie Zirkusartisten. It´s Kirmis-Time. Gänsehaut, zweiter Teil.

Auch die folgenden Songs „I´m not dead“ oder „Cuz I can“ oder „U and ur hand“ passen nahtlos in das „happy hour“ Konzept. Pink wechselt mitunter ihr sparsames Outfit durch weglassen von Rüschen und zeigt sich sportlich, ein auf und ab auf der Bühne, auf dem Laufsteg. Links und rechts die Flanken der Bühne werden unaufhörlich bedient, das Bad in der Menge genossen. Als schließlich Butch Walker als Trinkkumpel und „best friend“ angekündigt wird, glüht von einem Moment auf den anderen die Stimmung nochmals ein paar Grad mehr. Butch Walker zelebriert seine Gitarre, schmettert das gute alte „My Generation“ der Who ebenso fulminant wie das folgende „Roxy“ von Police im Duett mit Pink in den Himmel. 100 Punkte, mehr geht nicht. Gänsehaut drei.

Mehr Höhepunkt, will man meinen, geht nicht, und doch legt Pink noch einen drauf  – steigt in einen überdimensionalen transparenten Ball und bewegt sich über hunderte Fans in der Arena hinweg. Walk on the wild side der anderen Art. Dem nicht genug, folgt in der einzigen Zugabe des Abends eine Art Trapeznummer quer über die Arena hinweg, Pink steht kopf, dreht sich um die eigene Achse und singt ihre wunderbaren Songs hinaus. Gänsehaut pur.

Der Regentanz, der dazu geführt haben musste, dass im letzten Moment jene Trapeznummer in eine wunderbare Stimmung getaucht wurde, leitete das Ende eines – leider viel zu kurzen – phantastischen Konzertes ein. Danke Pink.

DIE GUTE NACHRICHT IST: Pink kommt wieder: –>

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 ****ende*** © Udo Kewitsch, 10.06. seinerzeit ** Zeichen 3655 / Zeilen 53 ***

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