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Sanfte Töne in der Theaterfabrik Traunreut

Simon & Garfunkel Revival Band zaubern wunderschöne Stimmung

Es gibt sie tatsächlich. Unsterbliche Musik. Musik, die einen zeitlebens begleitet. Das mag von Generation zu Generation leicht differieren, aber im Falle von Simon & Garfunkel dürfte die Fangemeinde breit gefächert sein. Wer die wunderbare Musik der zwei Schulfreunde Paul Simon und Art Garfunkel kennt, weiß auf Anhieb zwei, drei, vier, fünf Hits zu summen. Michal Frank und Guido Reuter sind das deutsche Pendant zu den Amerikanern, die sich trennten und wieder zusammenfanden, zuletzt 2010. Das Michael und Guido hinsichtlich Körpergröße ebenfalls als Kopie durchgehen, ist ein funny fact am Rande. Einige Plätze in der Theaterfabrik fallen dem Schneechaos zum Opfer, der Stimmung tut dies keinen Abbruch.

„Homeward Bound“ eröffnet ein wunderschönes Konzert, so passend zur „staaden Zeit“, nach „Leaves that are Green“ folgt das melancholische „El Condor Pasa“ und spätestens als „Scaborough Fair“ angestimmt wird, wird der Leser wissen, was eingangs mit „zeitlos“ gemeint war. Ein Hit folgt dem nächsten, mittlerweile hat das Duo Verstärkung erhalten und die schmunzelnd als „Orchester“ angekündigte „Big Band“ fügt sich nahtlos in den Rhythmus ein. Ingo Kaiser am Schlagzeug brilliert über die gesamt Spieldauer hinweg mit einer unglaublichen Präsenz, aber auch Sebastian Fritzlar (Keyboard, Trommel, Bass, Vocals) weiß zu überzeugen. Big Band ist in der Tat nicht weit hergeholt. Alle Musiker sind Multi-instrumental. Guido Reuter beherrscht neben seiner feinen Stimme auch die Geige, Flöte, Klavier und das Akkordeon.

Die Musik nimmt das Publikum mit, erst lauscht der Saal ergriffen den Songs, um dann jeweils am Ende die „Stille“ mit begeistertem Applaus zu durchbrechen. Und so findet auch „The Boxer“ oder das fröhliche „Cecilia“ ein dankbares Echo bei den Gästen. Michael Frank moderiert manche Songs launig in dem ihm eigenen Humor an („noch NIE haben wir vor so einem wunderbaren Publikum gespielt“), hält sich aber mit seinen Vorreden niemals lange auf, sondern schenkt umgehend schöne Gitarrenmelodien.

So wird auch der zweite Set ein Hitreigen. Die berühmte „Mrs. Robinson“ (weltbekannt geworden als Soundtrack von „Die Reifeprüfung“ mit Dustin Hoffmann) geht dem nicht minder bekannten „I am a Rock“ voraus, zwischendrin serviert die Band ein paar Paul Simon Hits und im letzten Viertel kommt Ingo Kaisers großer Auftritt mit einem fantastischen Solo passend zur Nummer „Fifty Ways to leave your Lover“. So geht Rhythmus. Es mag wenig verwunderlich sein, dass natürlich auch das traurige „Bridge over Troubled Water“ auf der Setlist zu finden war. Die Zugabe wurde gefordert und das Publikum belohnt. 

Alles in allem: ein wunderbar sanftes und stimmiges Konzert, passend zur Weihnachtszeit, zeitlos, unsterblich, toll.

(c) Udo Kewitsch, 03.12.23 

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