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Pete York (Spencer Davis Group)

Legende Pete York in Concert

Der Schlagzeugstreichler zu Gast im Magazin4

Der Mann ist eine Legende – und das zu Lebzeiten. Berühmt geworden mit der Spence Davis Group feierte er bereits in den 60iger Jahren große Erfolge. Die Hits „Keep on runnin´“ und „Gimme some lovin“ sind bis heut Ohrwürmer und immer wieder gerne gehört. Wer die offizielle Website des umtriebigen 74jährigen besucht und auf die Discographie klickt, wird von einer schier unüberschaubaren Zahl von Plattencovern schlichtweg erschlagen. Unzählige Veröffentlichungen sind Beleg eines intensiven Musikerlebens. Wobei der Begriff „erschlagen“ mit dem „Schlag“zeuger York so gar nicht in Einklang zu bringen ist. Die Bezeichnung Schlagzeuger hat sich wohl etabliert, in diesem Fall führt die Wortwahl ein klein wenig in die Irre. Ist er doch vielmehr ein „Streich“zeuger, einer, der sein Lieblingsinstrument streichelt, sanft berührt, nein, liebkosen wäre zu viel gesagt, aber er schlägt mitnichten auf es ein, er zelebriert seine „Schießbude“ wie manch einer zu sagen pflegt.

Und so präsentierte sich ein gut gelaunter sanftmütig, sympathischer Pete York im gut besetzten Magazin4. Das Publikum war gespannt. Es sollte nicht enttäuscht werden. Schon mit dem ersten Ton von „Smack Dab“ kam Bewegung in die Menschen, der zweite Song, jenes legendäre „Keep on runnin“ erzeugte breites Grinsen allerorten. Pete York, sehr gesprächig, wusste zu berichten, dass vor genau 50 Jahren eben dieser Song Nummer 1 in den englischen Charts wurde. Grinste stolz und bescheiden zugleich und trieb seine Mannen zum Spiel.

Der erste Set bisweilen Jazz lastig aber auch dem Blues verschrieben, war entspannt und spannend zugleich. „Take the A-Train“ oder „Flip-Flop“ ebenso wie das schnelle „Boogie-Woogie“ zeigten, das die Jungs auf der Bühne sehr gut eingespielt sind. Der „Boogiewolf“ Christoph Steinbach am Klavier ebenso virtuos wie Stephan Holstein am Saxophon und seiner eindrucksvollen Klarinette.

Pete York streute immer wieder Anekdoten ein, sucht den Kontakt zum Publikum und lässt sich auch durch eine kurze Tonstörung aus der Ruhe bringen. Musik sein Leben, Swing, Blues und Jazz sein Konzept. Eine wahrhaft umwerfende Kostprobe seines „Streich“-Repertoires zeigte er dann im zweiten Set mit einem epischen Solo seines „Drum Boogie“. So geht Schlag-streicheln. Das zu guter Letzt kurz vor der erbetenen Zugabe auch der Hit „Gimme some lovin“ eingespielt wurde, war wenig überraschend eine große Freude dennoch.

Alles in allem: ein sauberes Konzert mit einem der musikalischen Urgesteine, eine eindrucksvolle Lehrstunde zum Thema Schlagzeug und der sanfte Umgang damit.

*** © Udo Kewitsch, 25.01. / Zeichen 2630, Zeilen 40   ***

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