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22 Top – Cover

22 Top – Coverband im Magazin4 – der Text sorgte seinerzeit für heftige Aufregung – ich steh dazu !

Laut und heftig – gut und deftig ?

Nicht alles was laut ist, muss auch gut sein. „Das ist ja ein Krachbrei“ sagt meine Bekannte nach einer guten halben Stunde in der vorderen Reihe. Zugegeben, leise war es nicht. Und natürlich gilt auch: über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten. Klar, wer in ein 22Top Konzert geht und die Gassenhauer der berühmten ZZ-Top Band hören will, der rechnet nicht mit einem Helene Fischer Schmusekurs. Doch wenn die kreischende Gitarre, den Gesang verschluckt, wenn der drückende Beat des Schlagzeugs wohl den Takt vorgibt, aber in jedem Song sich die überdurchschnittliche Dominanz mit der eben erwähnten Gitarre teilt, ohne wirkliche „melodische“ Unterschiede herauszuarbeiten und schließlich auch noch der dröhnende Bass keine klangvollen Akzente zu setzen vermag, dann stellt sich dem neutralen Zuhörer die Frage: laut und gut? Die Antwort muss lauten: nein. Erschwerend kommt hinzu, das mag jetzt subjektiv klingen: von Charisma keine Spur.

Die Herren der 22Top Band sind wohl spielfreudig, freilich auch fehlerfrei, doch wenn der grimmige Rock der ZZ Top Barden (Horst Tolks, Gitarre / Mario Mauschitz, Drums / Simon Rath, Bass) …

{ –> Anm. des Autors: hier standen einst ein paar wenige, sehr direkt formulierte Sätze – einige Leser der Tagespresse empfanden diese Sätze als Beleidigung, obwohl sie wahrhaft nicht so gemeint waren. Daher habe ich mich entschieden, die im Text als solche bewusst markierte „Polemik“ an dieser Stelle rauszunehmen, weil beleidigt werden soll hier niemand ! <–} 

Zurück zur Musik.

Die war – wie schon erwähnt – laut und der Gesang ließ sich nur schwerlich von der Gitarre trennen. Stete Soli in epischer Ausprägung mögen den geneigten Rockfan zum sogenannten „Headbanging“ verleiten – im Magazin4 vermochte der Funke aber augenscheinlich nicht überzuspringen. Auch wenn die Hits „I thank you“, „Chevrolet“, „Sharp dressed man“ oder auch El Diablo“ und gar „Gimme all your lovin“ eine saubere Kopie vom Original waren – ich persönlich wartete lange darauf, dass mich der Rock berührt. 

Das geschah für einen kurzen Moment, als ein Song von Led Zeppelin in eine der Nummern integriert wurde. Dieser Moment war aber nur von kurzer Dauer. Soli an Soli, Gesang gegen Gitarre und weder die knappe Moderation noch die gelegentlich eingestreute Choreografie ala Status Quo mochten mir gefallen. 

sorry, das war nix.

So bleibt meine persönliche Meinung: auch wenn handwerklich nichts Negatives gesagt werden kann und die Musikrichtung schon per Definition nichts mit „leise“ zu tun hat, aber nicht alles was laut ist, muss auch immer gut sein. 

*** © Udo Kewitsch, einst Mai / Zeichen 2638, Zeilen 36   ***

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