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jazz am see

Alle Jahre wieder – Jazz am See 2019

Einmal mehr ein toller Auftritt beim Seewirt in Kühnhausen

Weit über 10 Jahre ist die Formation Jazz am See nun schon eine feste Institution im Waginger Raum. War es früher das Tenglinger Strandbad, später der Bergwirt in Taching, der in der Folge nach Petting umzog, so sind die ambitionierten Künstler allen voran Franz Ganser und Reinhard Thußbass (seit 20 Jahren die Seelen der Band) nun einmal mehr beim wunderbaren Seewirt in Kühnhausen zu Gast. Schöne Abende seit über 10 Jahren.

Vera Klima (Wasserburg) neben Josef Ramelsberger (Traunstein) die musikalisch treibenden Protagonisten von Jazz am See und – wenngleich nicht offiziell benannt – so doch gefühlt die „Köpfe“ der Band. Des weiteren Stefan Weißleder (Unterwössen) der scheinbar völlig unbeeindruckt und fast schon „zu cool“ seine Rolle am Flügel wahrnahm, Franz Ganser (Törring) am Bass – so wie alle Bassisten: zurückhaltend, stoisch aber wirkungsvoll, last but not least: Reinhard Thußbas (Ruhpolding) der am Schlagzeug besonders bei den etwas groovigeren Nummern aus sich rauskam. Mit Vera Klima hat das Ensemble nunmehr schon eine Berühmtheit in seinen Reihen. Mit keinen Geringeren als 

Alanis Morissette, der Band PUR, Max Mutzke oder neulich bei Andreas Bourani stand Vera schon auf der Bühne. Auch sind ihre CDs und die eigenen Songs auf Spotify & Co. vielgehörte (und beliebte) Ohrwürmer.

Ramelsberger am Alt-, Tenor-, und Sopransaxophon prägt den Sound der Band – diese präsentierte sich auch in diesem Jahr (ohne zu proben) eingespielt, harmonisch und souverän. 

Das schöne „Just two of us“ (Groover Washington) wurde von Vera Klima nicht nur weich und sanft sondern mit eigenen Akzenten vorgetragen. Doch zuvor präsentierte der männlich Jazz am See Part drei Instrumentalstücke und holte schließlich Vera für herrliche Interpretationen von Ella Fitzgerald, Nina Simon oder Norah Jones mit Titeln wie „Dont know why“ oder „Turn me on“ auf die schöne Bühne im Seewirt.

Der schnelle Samba Orfreu wusste ebenso zu gefallen, wie die Eigenkomposition „Holz“ von Josef Ramelsberger, der immer wieder den Stücken durch gelungene Sax-Einlagen die besondere Note gab.

Volles Haus, Seeblick, aufklarender Himmel, eine Jazz am See Session vom Feinsten, eine Truppe, die nicht nur spürbar menschlich sondern vor allem auch hörbar musikalisch auf sehr hohem Niveau harmoniert, eine treue Fangemeinde, die über Jahrzehnte hinweg einmal jährlich „mitreist“ sind Grund genug für das Statement „hier am See ist es immer wieder schön – man fühlt sich einfach wohl“ aller Musiker.

So gab es zu guter Letzt dann natürlich auch noch Zugaben („Sunny“, „What a Wonderful World“) und auch das eine oder andere Solo, welches immer wieder sehr passend in die Songs eingebettet wurde. Eine kleine Überraschung war die (aktuell) in USA lebende Chinesin Dr. Chenny Gan, die sowohl in den Pausen als auch nach offiziellem Konzertende sehr, sehr virtuos und schnell das Publikum begeisterte. Beeindruckend.

Jazz am See, eine feste Einrichtung mit wachsender Fangemeinde, leider nur im „Exklusivmodus“ einmal jährlich, man ist also gut beraten sich für den Sommer 2020 eine Notiz zu machen.

*** © Udo Kewitsch, 31.07.19 (als die Welt noch in Ordnung war) / Zeichen 3106 / Zeilen 51***

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